Wagenpflege

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Begriffsbestimmung

Bei der Wagenpflege geht es, wie der Name schon sagt, um die Pflege und Erhaltung des Wagens.

Ein ungepflegter Wagen muss erst aufbereitet werden um ihm spätere Pflege/Erhaltung zukommen zu lassen. Dieser Bereich ist sehr umfangreich und wird zwischendurch immer wieder einer Überarbeitung unterzogen.

Grundsätzliches zu Waschautomaten

Automatische Waschanlagen jeglicher Art sollten vermieden werden, was sich aber von selbst versteht. Wenn jemand sagt, daß Textilwaschanlagen besser seien als die „herkömmlichen“ mit den rotierenden Bürsten, mag er zwar Recht haben, aber dennoch können sich auch in den Textilien Sandkörner und Schmutz vom vorausfahrenden Fahrzeug befinden, die dann wieder den Lack zerkratzen können. Finger weg von den Bürsten in den Waschboxen. Die sind meist zu hart und zudem auch noch dreckig. Das Beste ist immer noch ein Eimer Wasser (warm) und ein Schwamm.

Reinigungs- und Pflegemittel

Da es auf dem Markt so vieles an „Mittelchen“ gibt, will ich hier nicht die Vorzüge der Marke „AB“ im Gegensatz zur Marke „XY“ aufzählen, sondern nur ein paar Produktbilder zeigen und aufzählen was alles benötigt wird. Ich habe nicht alles auf dem Markt erhältliche getestet und habe ehrlich gesagt auch keine Zeit dazu.

Die meisten der Produkte auf den Bildern sind zwar nur über den Großhandel zu beziehen, sollen aber für diesen Zweck auch nur als Anschauungsobjekt dienen. Die auf den Bildern gezeigten Mittel sollen nicht als „Referenzprodukte“ dienen. Jeder benutzt sein Lieblingsprodukt, oder hat gar ein besseres zur Hand als eines der gezeigten.

Vorwäsche (Motor, komplett außen, Einstiege)

Zuerst werden an der Karosserie alle Problemzonen mit entsprechenden „Mittelchen“ eingeweicht.

Die Front des Fahrzeugs wird komplett mit Fettlöser oder Insektenentferner eingesprüht.

Fettlöser kann z.B. ein Mittelchen aus der Küche sein, wobei man hier einfach mal austesten sollte was am Besten funktioniert.

Wer einen Koch kennt, kann ihn ja mal fragen was für Mittel in den Großküchen verwendet werden. Die sind meist große Klasse und lösen das Fett super. Das Einweichen kann ruhig ein paar Minuten erfolgen.

Mit dem Fettlöser sollte man nicht sparsam umgehen. Die gründliche Vorarbeit ist Das A und O einer jeden Aufbereitung und erspart mühsames nacharbeiten.

Fettlöser sollte in jede nur erdenklich Ritze gesprüht werden, denn dort kommt man später mit einem Tuch schwer ran, aber der Hochdruckreiniger kann den gelösten Dreck „herausblasen“. Hilfreich ist auch hier die Arbeit mit einem Malerpinsel (bild folgt), mit dem langen dünnen Pinsel kommt man ganz gut in entlegenere Ecken.

Hier ein paar Beispiele für das Einsprühen:

Kompletter Motorraum - Komplette Front – Radhäuser – Alle Zierleisten – Tanköffnung hinter dem Tankdeckel – Türscharniere – Einstiege – Kofferraumaußenumrandung – Felgen -> (wobei hier eine Unterscheidung kommt, wie folgt bebildert)

Lässt sich wie auf dem Bild erkennbar, eine Spur mit dem Finger ziehen, daß man eine „saubere“ Felgenoberfläche erkennen kann, dann reicht eine Einweichung mit dem Fettlöser, ansonsten muss der Felgenreiniger herhalten.

Je nach Bedarf mehr oder weniger „scharf“. Das muss aber jeder selber wissen.

Ich habe z.B. „Zeug“, welches beim Einatmen den sofortigen Herzstillstand herbeiführen kann, und das ist wirklich nur für stark verkrustete Felgen und eingebrannten Bremsstaub zu verwenden, ansonsten kann es je nach Oberfläche der Felge sich selber einbrennen und dann Schäden hervorrufen die irreparabel sind. (Gummihandschuhe erforderlich!)

In diesem Fall hat der Fettlöser gereicht und alles wunderbar gelöst. Zur Anschauung hab ich noch mal einen Pinsel vor das Rad gelegt um zu zeigen, dass man damit auch noch nacharbeiten kann. (Ecken und Ritzen)

Man sollte mit dem Pinsel nur vorsichtig arbeiten, weil man schnell mit dem Metallband welches die Pinselhaare hält gegen die Felge selber kommen kann und dort Kratzer hinterlassen könnte.

In die mit gelben Pfeilen gekennzeichneten Ritzen kommt man später mit einem Tuch schlecht rein, weswegen dort alles erst mit dem Fettlöser eingesprüht werden sollte um den Dreck zulösen und dann nach erfolgreichem Einweichen der Dreck mit dem Hochdruckreiniger weg geblasen werden kann.

Noch mehr Bilder brauche ich zu dem Thema „Ritzen-Einsprühen“ nicht zeigen; jeder kann sich denken was gemeint ist und braucht nur um sein Fahrzeug herumzugehen und all solche Stellen einzusprühen. Später sollte man aber auch diese Stellen alle mit dem Hochdruckreiniger direkt noch abstrahlen, sonst war die Mühe umsonst. (Fettlöser löst nur, und spült nicht gleichzeitig weg)

Eigentlich kann man theoretisch das ganze Auto mit Fettlöser einsprühen, die komplette Frontscheibe sowieso.

Wenn Ihr den Hochdruckreiniger auf besagte Stellen bei geöffneten Türen haltet (Türscharniere – Kofferraumdeckel), dann drückt vorher erst neben der Stelle ab und zielt nicht erst und betätigt dann den Hebel, das vermindert das Risiko etwas in den Innenraum zu blasen gewaltig :-)

Wer jetzt Schiss bekommt, daß diese ganze Prozedur bei jeder Wagenwäsche nötig ist kann sich wieder beruhigen. Wenn alles geschafft ist und gewissenhaft gearbeitet wurde, dann habt ihr ein ganzes Jahr etwas davon! (bei entsprechender Pflege zwischendurch)

(Beispielbilder vom M50-Motor) Der grüne Pfeil kennzeichnet Stellen, die man ordentlich einsprühen, gegebenenfalls noch mit einem Pinsel nach dem Einweichen nachbearbeiten soll, und auch ordentlich mit dem Hochdruckreiniger abdampfen muss. (Haubenscharnier + Haubendichtungen)

Der rote Pfeil kennzeichnet Stellen, die zwar nass werden dürfen, aber auf die man den Strahl des Hochdruckreinigers nicht direkt halten sollte. (Sicherungskasten + DME-Kasten)

Haltet den Strahl des Reinigers auch nicht volle Kanne auf die Lamellen des Kühler, damit sie sich nicht verbiegen.

Im Bereich der Tankklappe einfach alles einsprühen und später mit dem Hochdruckreiniger direkt reinhalten.

Aber in Deckung gehen, dass Wasser wird zurückschießen :-)

Und jetzt geht’s ans abdampfen:

Gesprüht wird von oben nach unten, wie eben eigentlich alles von oben nach unten gereinigt wird. (außen wie innen)

Bei den Einstiegen (hier auf dem Foto schon beim abtrocknen) könnt ihr den Strahl ruhig richtig „reinhalten“.

Es soll ja schließlich alles aus den Poren heraus gedrückt werden, wo man später nicht mit einem Tuch herankommen kann.

Keine Sorge darüber, wenn mal was in den Innenraum spritzt, das trocknet ja wieder. Falls etwas aufs Leder spritzt, dann am Besten gleich wieder wegwischen bevor es antrocknet und hässliche Flecken hinterlassen kann.

Später aber nicht vergessen, die Scharniere und das Türfangband wieder einzufetten.

Nachdem alles abgesprüht wurde geht’s mit dem Schwamm zur Sache. Falls ein Shampoo benutzt wird, sollte man darauf achten ein Shampoo zu nehmen welches keine Versiegelung beinhaltet, da die sowieso vor dem Polieren wieder runter muss. (Sonst kann es Schlieren geben)

Nach der Aktion mit dem Schwamm sollte wieder alles mit dem Hochdruckreiniger abgespült werden.

Abledern und Einstiege auswischen

Die Einstiege werden z.B. mit Küchenrollenpapier trocken gewischt. Das ist besser als mit dem Autoleder, da sich meist noch Dreck in Ihnen befindet, die das Leder nur unnötig verschmutzen würden.

Auch die Scheiben gleich mit abledern, da sich im Wasser je nach Ort und Lage mehr oder weniger Kalk befindet der später auch nur unnötige Arbeit verursachen kann.

Manchmal muss man die Scheiben auch Polieren, weil das Wasser bei heißen Temperaturen so schnell trocknet, und zurück bleiben dann die hässlichen Kalkflecken.

Die Felgen glänzen auch wieder wie neu, sollten aber auch mit einem Tuch abgewischt werden wegen Kalkflecken.

Innenraum (Staubsaugen, Stoffreinigung, Lederpflege etc.)

Zuerst muss alles aus dem Auto raus, was nicht niet- und nagelfest ist!

Fußmatten, Kofferraumteppich, Reserverad, jegliches Kleingedöns (Atlanten, Handschuhe, Regenschirme, Sonnenbrillen, Eiskratzer, Feuerzeuge, eben einfach alles).

Ob die Reserveradmulde ausgewischt werden sollte, muss jeder selber entscheiden. Aber wenn wir schon mal so weit gekommen sind, dann machen wir es auch richtig.

Wird alles richtig durchgewischt, dann trägt das auch dazu bei, dass das Fahrzeug wieder einem neutralen Geruch näher kommt. Die Aschenbecher können bei Rauchern derweil schon in Wasser eingetaucht einweichen. Oder noch besser in einem Bad mit Corega Tabs. Einfach eine Tablette Gebissreiniger mit zu den Aschern hinein in ein kleines Bad.

Hier ein paar Aufsätze, die ich in unserem Hausstaubsauger finden konnte. Mit dem mittleren Aufsatz lässt sich alles am besten aussaugen, wobei er aber völlig ungeeignet für das „Frühstücksbrettchen“ in der Mittelkonsole und auch jegliche Holzdekorleisten ist, weil sie schnell zerkratzt werden können.

Dafür ist dann der linke Aufsatz besser.

Mit dem linken Aufsatz kann man auch prima die Belüftungsdüsen absaugen.


Vorher aber die Lüftung einmal auf höchster Stufe durchlaufen lassen und alle Düsen öffnen, damit alle Staubpartikel aus den Düsen mit rauskommen. (Nichts ist schlimmer als ein pikobello gereinigter Wagen und man macht bei anschließender Fahrt die Lüftung an und bekommt den Dreck wieder ins Auto geblasen) Wenn man einen solchen Aufsatz nicht hat, dann kann man auch mit einem Pinsel arbeiten. Hier ein paar Bilder dazu:

Mit dem Pinsel kann man eigentlich alle möglichen Ritzen auspinseln und dann prima absaugen. Die Form des Pinsels ist eigentlich egal, er sollte nur lange Haare haben.

Wer keinen Pinsel hat kann ja zur Not auch Ohrstäbchen (Wattestäbchen/Q-Tips) benutzen. Sitzt der Dreck etwas fester, dann auch wieder einweichen lassen. Spezialreiniger (Universalreiniger), wie auf dem Foto oben, draufsprühen, einweichen lassen und auswischen.

Es darf ruhig öfter mal ausgesaugt werden, was sich im Laufe der Arbeit auch nicht vermeiden lässt. Aber am Besten sollte der Wagen gleich am Anfang einmal komplett ausgesaugt werden, damit man etwaige Flecken im Stoff oder den Teppichen besser sehen kann.

Mal was Grundsätzliches zum Absaugen: Abgesaugt wird der komplette Innenraum, denn wir wollen ja auch den „Geruch“ in den Griff bekommen. Und Staub riecht halt. Also entweder die Sitze ganz nach vorne und zurück gestellt und darunter gesaugt und gewischt, oder gleich ganz ausgebaut.

Abgewischt wird alles mit einem feuchten Mikrofasertuch.

Warmes Wasser ist hier ideale Voraussetzung.

Das Tuch ordentlich nass machen, auswringen, Universalreiniger aufsprühen und die Teile damit abwischen.

Wenn etwas stärker verschmutzt ist dann sprüht man den Universalreiniger direkt auf die Stelle auf und lässt ihn ein wenig einwirken.

Von Kunststoffpflegemitteln im Innenraum halte ich persönlich weniger etwas, was aber daran liegt, dass sie einen künstlichen Glanz hinterlassen. (Geschmacksache) Wer aber darauf steht, achte darauf, dass vorher die Oberfläche picobello sauber ist.

Die Pedale werden auch ordentlich mit dem Universalreiniger nass gemacht.

Kurz einwirken lassen und danach mit einer Handbürste ausbürsten.

Danach absaugen, denn mit Mikrofasertuch alleine wird man nicht in die Ritzen vom Kupplungs- und Bremspedal kommen. Bei den Pedalen wird von einer Kunststoffpflege abgeraten. Rutschgefahr

Bei den Fußmatten gibt es mehrere Möglichkeiten der Reinigung:

1. Komplett absaugen 2. Flecken mit Universalreiniger einsprühen, einwirken lassen und mit der Handbürste abrubbeln 3. absaugen

Wenn Ihr meint die Matte wäre sauber, dann hebt sie mit einer Hand hoch und tretet mal ganz fest mit dem Fuß gegen die Rückseite. Dadurch werden sich dann noch mehr Staubkörner im Inneren (Boden) der Matte lösen und Ihr könnt noch mal absaugen.

Die bequemste Möglichkeit ist der Dampfreiniger:

1. Komplett absaugen 2. Komplett mit Universalreiniger einsprühen, einwirken lassen und dann mit dem Dampfreiniger bearbeiten 3. absaugen

Der Dampfreiniger lässt sich auch prima bei Stoffsitzen, Teppichen und auch im Kofferraum einsetzen.

Ich persönlich ziehe immer einen Strumpf über die Bürste, die dann den aufgelösten Dreck aufnimmt. Und der Dampfstrahl kommt locker durch den Strumpf durch.

Bei der Bearbeitung des Dachhimmels ist allerdings Vorsicht geboten !

Auf dem Dachhimmel darf man nicht zu fest aufdrücken und auch nicht zu lange auf einer Stelle bleiben. Der Stoff kann sich vom Untergrund lösen und es kann eine unschöne Blasenbildung geben.

Bei Flecken in Stoffsitzen geht man genauso vor, allerdings ohne den Einsatz der Handbürste, weil die bei zu festem aufdrücken den Stoff aufribbeln kann, d.h. es kann eine Flöckchenbildung entstehen, die den Stoff unsauber aussehen lässt.

Hier reibt man am Besten erst mal mit dem Mikrofasertuch darüber.

Bei Ledersitzen kann man auch mit dem Mikrofasertuch reinigen, allerdings nicht zu nass und danach gleich mit der Lederpflege beginnen, damit das Leder schon geschmeidig bleibt.

In der Regel wird die Lederpflege (Ledermilch) mit einem weichen Tuch aufgetragen, gleichmäßig eingerieben und zum Schluß noch einmal „nachpoliert“. Für die „ganz harten“ Fälle gibt es noch das Lederfett. (Sollte aber länger einwirken!)

Bei der Scheibenreinigung fängt man am Besten mit der Heckscheibe an, dann hat man die schlimmste Scheibe schon mal hinter sich. Weil die Heckscheibe von innen etwas mühsam zu reinigen ist, fangt Ihr am Besten von außen an, damit man Innen den Dreck besser sehen kann und nicht noch mal von vorne anfangen muss, wenn man die Scheibe erst zum Schluß außen reinigt.

Wenn die Kopfstützen ausgebaut sind kommt man noch besser dran.

Ist die Scheibe richtig vergilbt, z.B. vom Zigarettenrauch, empfiehlt sich die Vorreinigung mit Glasreiniger und dem Mikrofasertuch.

Die Endreinigung erfolgt mit Glasreiniger und dem Haushaltsrollenpapier.

Und immer raus aus der Sonne ! (Wegen Schlierenbildung.)




Die Seitenscheiben werden erst mal ein Stück heruntergefahren und dann werden die obere Kante (gelber Strich auf dem Bild) innen und außen abgewischt (etwa 5cm hoch). Dann werden die Scheiben wieder hochgefahren und von innen komplett gereinigt.

Wer bei der Vorarbeit mit dem Hochdruckreiniger geschludert hat und die Frontscheibe demnach immer noch Insektenreste aufweist, der bekommt diese entweder mit Glasreiniger und der Hilfe vom Mikrofasertuch anstelle der Küchenrolle runter, oder mit Autopolitur. Wenn sich jemand für Autopolitur entscheidet, dann aber bitte nicht die Schleifpolitur. Oder man nimmt gleich eine Rasierklinge, so mach ich es immer ;-)

Wenn wir schon bei der Tür sind, dann bekommt man angelaufene Chromleisten auch mit Politur wieder ein wenig ansehnlicher.

Zuerst mit der sanften Handpolitur probieren, und wenn das nichts hilft dann mit der Schleifpolitur, aber immer nur sanft drücken.





Hier ein Beispiel:

Auf der Länge des gelben Pfeils wurde sanft mit der weichen Politur poliert.

Es ging nicht alles 100%ig weg, aber wurde schon viel ansehnlicher und hat sich auch wieder gespiegelt.




Im Übrigen kann man alle Chromteile ohne weiteres mitpolieren.

Kunststoffpflege außen (sämtliche Kunststoffteile + Reifen)

Die Kunststoffpflege für die äußeren Kunststoffteile ist mit recht geringem Aufwand zu erledigen und sollte kurz vor der Lackpolitur erfolgen, da man ja mal aus Versehen mit der Politur auf ein Kunststoffteil kommen kann, es aber schon „geschützt“ wurde und somit die Politur mit einem leichten wischen wieder wegzubekommen ist.

Kommt man mit einer Politur auf ein „rohes“ Stück Plastik, so ist die Entfernung nur wieder mit unnötigem Arbeitsaufwand verbunden.

Das Kunststoffpflegemittel wird einfach auf ein Tuch aufgetragen und dann die Kunststoffteile damit eingerieben.

Je nach Konsistenz der Mittel kann man mehr oder weniger auftragen.

Wenn man mehr aufträgt kann man z.B. beim Entfernen der Lackpolitur über die Kunststoffteile rübergehen und sie somit auch wieder gleichmäßig „glattwischen“.

Der Reifenschaum wird einfach nur über die Spraydose auf den Reifen aufgetragen. Der Reifen schaut danach wie neu aus und bekommt zudem einen seidenmatten Glanz und wird wieder weich und geschmeidig.

Wenn etwas davon auf die Felge kommt ist das nicht weiter tragisch, da diese Flecken beim „Schlusspolieren“ wieder ganz leicht entfernt werden.

Lackpolitur (Schleifpolitur, Feinpolitur)

Wir unterscheiden hier zwischen Hand- und Maschinenpolitur.

Wenn einer sagt, daß man mit einer Maschinenpolitur ein besseres Ergebnis erzielt, so hat er keine Ahnung. Eine solche Maschine, die es in verschiedensten Versionen gibt, soll kein besseres Ergebnis erzielen, sondern nur den „Vielpolierer“ (professioneller Fahrzeug-aufbereiter) bei seiner Arbeit unterstützen. Denn eine Handpolitur ist nun mal mühselig und geht auf die Knochen wenn man das täglich macht.


Dies hier ist z.B. eine Maschine aus dem Hause Flex. Es ist nichts anderes als ein drehzahlregelbarer Winkelschleifer mit Polieraufsatz und Schwamm.

Vor dem Polieren allerdings wird der ganze Wagen mit Silikonentferner abgerieben, damit auch etwaiges Wachs, welches sich noch auf dem Lack befindet, entfernt wird. Ansonsten kann es eine unschöne Schlierenbildung (Wölkchen) geben, die bei direkter Sonneneinstrahlung das ganze Erscheinungsbild des Wagens ruiniert.

Die Menge an Politur auf dem Bild reicht im Ernstfall z.B. für eine Motorhaube.

Die Politur wird auf den Schwamm aufgetragen und dann auf der Haube mit „verwischen“ verteilt.

Danach fährt man mit der Maschine einfach über die ganze Haube.

Die Drehzahl sollte in diesem Fall auf niedrigster Stufe stehen! (600U/min)



Verfahren wird mit dem Rest des Wagens genauso. Erst auftragen, dann verteilen und dann drüberpolieren. Verteilen deswegen, weil der Schwamm ja immer wieder Politur verliert und man nicht immer wieder nachtragen muss.


Bei der Handpolitur kann ich nur empfehlen Polierfäden zu benutzen.

Die gibt’s es z.B. bei AutoTip für 2,95 € die Tüte. (Ausreichend für 5 Polituren)

Wenn Du Dir 4 Tennisbälle auf einem Haufen vorstellen kannst, dann hast Du in etwa die Menge an Fäden, die benötigt wird.

Die Politur wird hier aufgetragen und dann auf dem Lack mit kreisrund rotierenden Bewegungen aufpoliert.

<- Hier mal ein schlechtes Beispiel.

Die Politur wurde nur verwischt und nicht richtig angewendet.

Nur mal so eben mit der Politur über den Lack wischen, ist nicht Sinn der Sache

Je nach Politur befindet sich entweder wenig oder viel Schleifmittel in ihr.



<- So sollte der Bewegungsablauf aussehen.

Immer schon im Kreis und dabei eine Richtung verfolgen.

So wie die „gelbe Spur“ sollte das Ergebnis auf dem Lack aussehen.

Da sich die Flex z.B. schon im Kreis bewegt, braucht man sie nur noch hin- und herbewegen.



Bei der Schleifpolitur etwas weniger fest aufdrücken als mit der Feinpolitur!

Am Besten einfach mal auf der Kofferraumklappe ausprobieren, dort könnt Ihr im Stehen arbeiten und seht das Ergebnis auch gleich besser.

Wer die Schleifpolitur mit der Maschine gemacht hat, sollte auch gleich danach noch mal mit der Hand die Feinpolitur-Prozedur vollziehen.

Hier bleibt es fast gar nicht aus, daß ein Laie Schlieren produziert hat auf dem Lack.

Aber die Schleifpolitur braucht in diesem Falle nicht abgewischt zu werden. Die Feinpolitur verhält sich in diesem Fall wie eine „Politur-Politur“ und holt die Schleifpolitur vom Lack runter.

Wenn die Feinpolitur gänzlich getrocknet ist kann sie am Besten mit einem Frottee-Handtuch abgerieben werden. (Auch wieder kreisrund in eine Richtung)

Zum Schluß kann man dann noch die Felgen mit einem Tuch und Politur bearbeiten, genauso wie die Mulden unter den Türgriffen und das Endrohr, falls verchromt.

Kleines Resümee zum Polieren: - Raus aus der Sonne! - Vor dem Polieren erst die Kunststoffpflege (außen) betreiben und den Lack mit Silikonentferner reinigen. - Den Schwamm bei der Maschinenpolitur zwischendurch ruhig mal mit einem Schuß aus der Glasreinigerflasche „abkühlen“.

Lackversiegelung

Lackversiegelung ist auch unter dem Begriff „Wachsen“ oder „Waxen“ bekannt.

Mit der Lackversiegelung wird dem gerade polierten Lack noch eine „Schutzschicht“ mitgegeben, die noch den schönen Nebeneffekt der „Glanzsteigerung“ mit sich bringt.

Empfehlen kann ich hier die Produkte der A1-Gruppe.

Das A1-Speed Wax (gelbes dünnes Wachs) ist zwar gut, aber das A1-Speed Wax Plus 3 (weißes dickeres Wachs) ist der Hammer.

Das Speed Wax Plus 3 wird mittels einer Lackier-Rolle aufgetragen.

In den blauen Abstreiferbehälter ordentlich von dem Wax rein und dann die Rolle dort hin- und herdrehen bis sie völlig benetzt ist, dann etwas abstreifen und auf dem Lack aufrollen.

Wie beim Lackieren eben.

Wenn das Wax völlig durchgetrocknet ist (weiße Belagbildung), wird es auch mit einem Frotteetuch und mittels kreisrunder Bewegungen abpoliert.

Dieser Vorgang reicht in der Regel. Wer es aber mal ausprobieren will und Langeweile hat, kann den Vorgang ruhig 2mal machen.

Aber erst einen Vorgang vollständig durchführen, d.h. erst abpolieren und danach die zweite Schicht Wachs auftragen.

Wer keine Rolle zur Verfügung hat oder auch ein anderes Produkt benutzt, sollte dennoch darauf achten, daß das Wachs überall und gleichmäßig verteilt wird.


Beim Einwachsen ist es jetzt nicht unbedingt wichtig, mit welchen Bewegungen man vorgeht, als vielmehr darauf zu achten, daß jede Stelle am Lack etwas abbekommt von dem „Schutzfilm“.

Wird eine Lackstelle vergessen, wirkt sie später etwas trüber als die anderen Stellen, was auch wieder unschön aussieht.



--Paladin 17:49, 6. Feb 2006 (CET)